2022-09-12 | Article | Insights
Kürzlich hat Google angekündigt, dass Universal Analytics nächstes Jahr eingestellt wird. Während einige dies schon seit längerer Zeit erwartet haben, kann es für andere immer noch eine Überraschung sein, insbesondere wenn man die Implementierung von Google Analytics 4 bis jetzt aufgeschoben hat. Eine Übertragung historischer Daten von Universal Analytics zu Google Analytics 4-Properties wird aufgrund des unterschiedlichen zugrunde liegenden Datenmodells nicht möglich sein. Es ist außerdem ratsam, sich gleich mit der neuen Oberfläche vertraut zu machen, da sich nicht nur das Datenmodell, sondern auch die Benutzeroberfläche komplett verändert hat. Um sich besser auf die Zukunft vorzubereiten, sollte man so schnell wie möglich zu Google Analytics 4 wechseln, damit man die erforderlichen historischen Daten für Analysen im Jahresvergleich sammeln kann, bevor Universal Analytics keine neuen Hits mehr verarbeitet.
Google Analytics 4 ist die Messlösung der nächsten Generation und wird Universal Analytics ersetzen. Wenn Unternehmen noch Universal Analytics verwenden, sollten sie dringend mit der Migration beginnen, um über genügend historische Daten zu verfügen, die eine Analyse von Jahr zu Jahr ermöglichen und einen nahtlosen Übergang gewährleisten.
Ab dem 1. Juli 2023 werden die Standard Universal Analytics-Properties keine neuen Hits mehr verarbeiten. Universal Analytics 360-Properties erhalten eine einmalige Verlängerung der Verarbeitung bis zum 1. Oktober 2023. Nach Ablauf dieser Frist können Unternehmen noch mindestens sechs Monate lang auf die zuvor verarbeiteten Daten in Universal Analytics zugreifen. In den kommenden Monaten wird Google das Datum bekannt geben, ab dem bestehende Universal Analytics-Properties nicht mehr verfügbar sein werden.
Diese Termine sollte man sich in seinem Kalender vormerken:
Möchte man beispielsweise Conversion-Daten für September 2023 mit Conversion-Daten von September 2022 vergleichen, wird dies ohne verfügbare Daten aus einer Google Analytics 4 Property deutlich schwieriger zu bewerkstelligen sein. Wenn Universal Analytics dann auch noch komplett abgeschaltet wird und selbst Analysen innerhalb der Schnittstelle nicht mehr möglich sind, können keine Jahresvergleiche auf Basis einheitlich erhobener Daten vorgenommen werden. Je früher Unternehmen also mit dem Tracking in Google Analytics 4 beginnen, desto mehr historische Daten können diese sammeln.
Um Datenverluste zu vermeiden, empfiehlt sich dringend, die historischen Daten aus Universal Analytics in diesem Zeitraum zu exportieren. Es gibt hierfür mehrere Möglichkeiten. Es können einzelne Berichte exportiert werden (über CSV, TSV für Excel, XLSX, Google Sheets, PDF) oder man kann die Google Analytics-Berichts-API verwenden. Google Analytics 360-Kunden können Daten auch in BigQuery exportieren. Google hat außerdem angekündigt, weitere Anleitungen zum Datenexport bereitzustellen, sobald Universal Analytics nicht mehr verfügbar ist.
Universal Analytics wurde für eine Online-Messung, die nur auf Desktop-Web ausgelegt war, entwickelt. Diese Messmethodik ist mittlerweile überholt. Google Analytics 4 ist ein aufregender Schritt nach vorne, denn es bietet Tracking über Websites und Anwendungen hinweg und hilft Unternehmen, die komplexen, plattformübergreifenden Customer Journeys ihrer Kunden zu verstehen - und das alles unter Berücksichtigung des Datenschutzes der Nutzer. Google Analytics 4 speichert keine IP-Adressen mehr, und neue Sub- und Roll-up-Properties in Analytics 360 ermöglichen die Anpassung der Struktur von Properties an die Anforderungen von Data Governance. Dadurch wird sichergestellt, dass verschiedene Teams oder Partner, wie z. B. Werbeagenturen, die auf Daten zugreifen, dies entsprechend den Unternehmensrichtlinien tun können. Die Kontrolle der Datenerfassung hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen, da die Nutzer zunehmend mehr Datenschutz und Kontrolle über ihre Daten erwarten.
Eine große Verbesserung ist der BigQuery-Link, der jetzt in der kostenlosen Version von Google Analytics 4 verfügbar ist. Damit kann man auf Rohdaten zugreifen und tiefer in die Daten eintauchen. Auch Tools wie Display & Video 360 und Search Ads 360 können nun mit der kostenlosen Version von Google Analytics 4 verknüpft werden. Die Verbesserung der Verknüpfungsmöglichkeiten erhöht die Leistungsfähigkeit von Google Analytics 4 und den Ad-Tech-Tools sowie die Datenreife im Allgemeinen.
Sofern die Universal Analytics-Property des Unternehmens nicht mit Google Ads verknüpft ist, ist das Google Ads-Konto von den Umstellungen nicht betroffen. Sollte dies jedoch der Fall sein, werden die Universal Analytics-Daten nach dem 1. Juli 2023 (1. Oktober 2023 für Analytics 360-Properties) nicht mehr an Google Ads gesendet, was sich auf die entsprechenden Google Ads-Kampagnen auswirken kann. Wir empfehlen daher, die Google Ads-Verknüpfungen der Universal Analytics- in die neue Google Analytics 4-Property zu migrieren.
Der Wechsel von Universal Analytics zu Google Analytics 4 bringt viele Änderungen mit sich und erfordert eine gut durchdachte Strategie. Den Wechsel sollte rechtzeitig im Unternehmen kommuniziert und die Kollegen informieren werden, damit auch andere externe Verbindungen mit der neuen Quelle verknüpft werden können, z. B. Links zu Dashboards oder zum CRM-System.
Wir verstehen, dass sich einige Unternehmen von einer Migration eingeschüchtert fühlen und sich über die Änderung aufregen, da sie möglicherweise große Investitionen in die Implementierung von Universal Analytics getätigt haben. Die Events, die getracked werden müssen, können nicht einfach übertragen werden, sondern müssen an das neue Datenmodell und die neuen Funktionen angepasst werden, was große Sorgfalt und Aufmerksamkeit erfordert, um sicherzustellen, dass die Daten weiterhin vorhanden sind und korrekt erhoben werden. Wenn Sie Beratung benötigen, unterstützt Digitl Sie gern. Sprechen Sie uns an, wenn Sie über die beste Google Analytics 4 Migrationsstrategie für Ihre Datenarchitektur informiert werden möchten.